Alles über Latex-Kleidung
Alles über Latex-Kleidung
Latex ist der Milchsaft der Katuschukpflanze und wird heute zu Radiergummies, Kaugummi, Autoreifen und eben auch Latex- oder Gummikleidung verarbeitet. Wo viele von uns tagtäglich mit Latex in Form der genannten Alltagsgegenstände in Berühung kommen, kennt man Latex-Kleidung oft nur vom Hören-Sagen und verbinden es mit entweder mit der BDSM-Szene oder einem Fetisch.
Dabei hat sich rund um die Gummikleidung längst ein ganzer Mode- und Accessoire-Markt entwickelt und immer öfters finden Latex-Kleidungsstücke nun auch den Weg in den Alltag.
Warum übt Latex einen sexuellen Reiz aus?
Latexkleidung wird direkt auf der nackten Haut getragen und liegt tatsächlich auch wie eine zweite Haut am Körper an. Zudem hat eng anliegende Gummikleidung einen extrem formenden Effekt. Diese Kombination aus "alles sehen ohne tatsächlich etwas zu sehen" wirkt oft reizvoll auf uns. Oder wer würde behaupten, Catwoman mache in ihrem Outfit keine gute Figur?
Verstärkt wird der optische Effekt durch den Geruch der Gummikleidung und die Geräusche bei der Bewegung (das typische Latex-Quitschen).
Spannend ist dabei auch, dass sich beim Träger mit der Zeit eine dünne Feuchtigkeitsschicht zwischen der Haut und der Kleidung bildet, die Temperaturänderung (bsp. Windhauch) und Berührungen wie ein Prickeln auf den ganzen Körper überträgt.
Berührungen durch bsp. einen Latexhandschuh auf der nackten Haut fühlen sich bei einem Gegenüber oder dir selbst extrem fein an, da – vor allem wenn das Gummi nass ist – kaum Reibung entsteht. Man kann so also im wahrsten Sinne des Wortes seine Finger über den Körper gleiten lassen.
Tatsächlich können diese Faktoren in Kombination eine so starke Wirkung haben, dass von einem Latex Fetisch gesprochen wird.
Dabei können neben ganzen Latex-Outfits auch bereits einzelne Accessoires wie Handschuhe, Strümpfe oder Unterwäsche in Kombination mit gewöhnlicher Alltagskleidung einen Reiz ausüben. Oft entsteht so ein anregendes Spiel, wo alle Sinne (Geruch, Gehör, Gefühl) angesprochen werden.
Kann ich Latex tragen?
Lange war Latex-Kleidung fast ausschliesslich in der BDSM-Szene, Fetisch-Clubs, manchmal in den heimischen Schlafzimmern und öffentlich maximal an der Streetparade oder Kostümparties zu finden. Nach Lack und Leder hält Gummikleidung nun jedoch ebenfalls vermehrt Einzug in unseren Alltag.
Erst vor Kurzem ist mir beim Einkauf eine junge Frau mit einem schwarzen Gummi-Minijupe (unverkennbar an den inexistenten respektive den geleimten Nähten) in Kombination mit regulären Nylonstrümpfen, einem lockeren Pullover und Biker-Boots begegnet – Alltagskleidung eben.
Daher ist die Antwort eigentlich ganz simpel: Jeder der will, kann Latex-Kleidung tragen.
Ob im Schlafzimmer für deine/n Partner/in, an der Fetischparty, der Streetparade oder in der Stadt ist vollkommen dir überlassen.
Mein Tipp: Wenn du möchtest, dass das ungeschulte Auge nicht sofort erkennt, dass du Latex trägst, lass die Gummikleidung unpoliert/ungeölt. So glänzt sie weniger und ist kaum zu unterscheiden von einem – längst etablierten - Kleidungsstück aus Leder.
Und für alle Einsteiger: Wenn ihr es langsam angehen wollt, versucht zuerst Latexunterwäsche oder einen Latexbikini aus um euch an das Tragefühl und den Effekt zu gewöhnen.
Tipps und Tricks: Die Herausforderung mit dem Anziehen
Die grosse Herausforderung für viele Gummiträger ist das Anziehen der hautengen Kleidung – denn das Outfit soll ja auch sitzen und das ohne Risse.
Gut geeignet sind Anziehilfen, die dich problemlos in dein Latexoutfit reinschlüpfen lassen. Ein weiteres bewährtes Hausmittel ist Babypuder.
Für diejenigen die beides nicht mögen oder gerade nicht zur Hand haben, ein ganz einfacher Trick: Dusche dich und das Gummi-Kleidungssstück ab und ziehe es direkt auf die nasse Haut an. Das überschüssige Wasser kannst du problemlos noch im Nachgang abtropfen lassen und abtrocknen. Das Latex sitzt so in einem Anlauf und bleibt nach dem Trocknen an Ort und Stelle.