Alternativen zur Monogamie
Alternativen zur Monogamie
Beziehungen sind vielfältig! Jeder Mensch hat andere Vorstellungen davon – du weisst gar nicht genau, was du dir wünschst? Voll okay, manchmal muss man auch erst herausfinden, wie und mit wem man am liebsten zusammen ist. Dabei lohnt es sich, alternativen Modellen eine Chance zu geben, denn sie können viel Gestaltungsfreiraum liefern. In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine Reise durch den Beziehungskosmos und du erfährst, welche Grundrichtungen es gibt. Ready?
Was immer gilt: Liebe kann ganz schön verwirrend sein! Beziehungen sind herausfordernd und Gefühle unberechenbar. Darum ist es umso zentraler, dass sie auf Einvernehmlichkeit, Respekt und offener Kommunikation basieren. Es gibt kein "richtiges" oder "falsches" Modell – das Wichtigste ist, dass du eine Beziehungsform findest, die zu dir passt und mit der alle Beteiligten einverstanden sind.
Monogamie
In einer monogamen Beziehung geht es darum, ausschliesslich mit einer Partnerin oder einem Partner zusammen zu sein. Diese Liebesbeziehung ist exklusiv, sowohl sexuell als auch emotional – beide Personen verschreiben sich nur einander und das Konzept der Treue ist zentral.
Bei der Monogamie gibt es entweder die Überzeugung, dass zwei Personen für immer nur mit diesem einen Gegenüber zusammen sein möchten. Daneben steht die Möglichkeit der seriellen Monogamie: Hier bleibt man nur so lange zusammen, bis eine Person unzufrieden ist. Nach der Trennung gibt es dann die Option, eine neue monogame Beziehung einzugehen.
Offene Beziehung
In einer offenen Beziehung entschliesst sich ein Paar dazu, sexuelle Begegnungen ausserhalb dieser Kernbeziehung haben zu dürfen. Oft beschränken sich diese Treffen auf den sexuellen Aspekt und es wird keine emotionale Bindung aufgebaut. Man öffnet die Zweierbeziehung also für mehr Freiheit und neue Begegnungen: Wie viele Partner*innen involviert sind, was erlaubt ist und was nicht – das sind Regeln, die jedes Paar anders festlegt.
Swinging
Beim Swinging hat ein monogames Paar gelegentlich Sex mit anderen Personen. Das Konzept richtet sich meist an Paare, die sexuell mit anderen Paaren Spass haben wollen. Im Gegensatz zur offenen Beziehung geht es beim Swinging aber oft darum, dass die Beziehungspartner mit jemandem Sex haben, während ihr Partner zuschaut oder zumindest auch anwesend ist (beispielsweise in einem Swingerclub). Es ist also ein gemeinsames, sexuelles Erlebnis.
Polyamorie
Bei der Polyamorie werden verschiedene Liebesbeziehungen zur gleichen Zeit gepflegt. Du gehst romantische, sexuelle Bindungen mit mehreren Partner*innen ein und alle Beteiligten wissen davon. Die Liebe wird auf Augenhöhe mit mehreren Partner*innen gelebt. Je nach Modell sind die Beziehungen alle auf der gleichen Stufe und somit gleichwertig, es entsteht also ein Netz aus Liebesbeziehungen – oder es gibt eine Hierarchie, bei der manche Beziehungen eine höhere Priorität haben als andere.
Unterschied Polygamie
Polyamorie und Polygamie werden schnell verwechselt: Bei der Polygamie geht es allerdings um die Vielehe. Heisst, eine Person führt eine Ehe oder eheähnliche Beziehung mit mehreren Personen. Polygamie ist in der Schweiz gesetzlich nicht zugelassen.
Freundschaft Plus
Friends forever! Bei dieser Beziehungsvariante steht am Anfang oft eine platonische Beziehung: Wenn daraus mehr wird und ihr auch sexuell Spass miteinander habt, ist von Freundschaft Plus oder Friends with Benefits die Rede. Es geht dabei also um Sex mit Freunden: Die sexuelle Ebene wird gelegentlich ausgelebt, es entsteht aber keine Verbindlichkeit daraus, sondern ist locker und im Kern bleibt die Freundschaft bestehen.
Ohne Labels
Labels fühlen sich für dich nicht gut an? Natürlich kannst du dich auch ganz von traditionellen Schubladen wie "Freund/Freundin" oder "Partner/Partnerin" lösen. Bei Beziehungen ohne Labels geht es oft um eine dynamischere zwischenmenschliche Verbindung – je nach Bedürfnis übergangsweise oder aber auch für eine längere Zeit. Wichtig ist natürlich auch hier: Kommuniziere offen und ehrlich, damit sich alle mit der Beziehungsform wohlfühlen können und keine Konflikte oder Missverständnisse entstehen.
Queerplatonische Beziehungen
Diese Beziehungsform stellt eine starke emotionale Bindung in den Fokus: Bei queerplatonischen Beziehungen werden die Grenzen von klassischer Freundschaft und Liebesbeziehungen in Frage gestellt und als fliessend angesehen. Romantische Gefühle, Sex oder sexuelle Anziehung können Teil davon sein, müssen sie aber nicht, denn queerplatonische Beziehungen werden von den Beteiligten selbst definiert.
Single
Auch Solo unterwegs zu sein, ist ein Modell – hier konzentrierst du dich ganz auf die Beziehung zu dir selbst und deine Bedürfnisse. Ob du gerne locker datest, auf One-Night-Stands stehst, deine Freundschaften priorisieren willst oder gar keine Lust auf Sex hast: Wer Single ist, kann sich selbst richtig gut kennenlernen und ausprobieren.