Körpersäfte beim Sex und ihr Einsatz

Körpersäfte beim Sex und ihr Einsatz

Körperliche Nähe, erregende Gedanken, die Lust aufeinander, intensive Blicke – es ist ein Zusammenspiel von vielen Komponenten, die Sex zu einem heissen Rausch machen. Auch Körpersäfte sind Teil von diesem prickelnden Erlebnis und können dabei zu Hochgefühlen führen. Höchste Zeit, den Fokus auf 4 Körperflüssigkeiten zu legen – hier erfährst du alles über ihre Rolle beim Liebesspiel.

Ejakulat

Das Ejakulat ist ein Körpersaft, der produziert wird, wenn Männer einen Orgasmus erleben. Ausgelöst wird der Samenerguss im Nervensystem vom Sympathikus: In der Ejakulats-Flüssigkeit sind neben Spermien, die aus den Hoden stammen, auch Sekrete der Prostata, Samenbläschen und Cowper-Drüsen (die sich im Beckenboden befinden) enthalten. 

Vor dem Ejakulat produziert der Körper den sogenannten Lusttropfen (auch Präejakulat genannt): Er enthält üblicherweise keine Spermien – ausser, in der Harnröhre befinden sich noch Samenzellen von vorherigen Ejakulationen. Der Lusttropfen dient dazu, die Harnröhre zu befeuchten und zu reinigen, bevor die Spermien bei der Ejakulation folgen. Wenn aus dem Penis also etwas Flüssigkeit tropft, kann das ein Zeichen für ansteigende Lust sein!

Praktiken beim Abspritzen und ihr Reiz

Beim Höhepunkt gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie und wo der Penis abspritzen kann: Klassisch vaginal oder anal, dabei wird das Ejakulat in den Körper des Sexpartners oder der Sexpartnerin abgegeben. Dies kann als besonders intimes Erlebnis wahrgenommen werden, da die Beteiligten quasi miteinander verschmelzen. 

Folgend stellen wir dir weitere Möglichkeiten vor, bei allen gilt natürlich: Sprecht vor dem Intimwerden über eure Vorlieben und respektiert die Grenzen eures Gegenübers – beim Sex sollte nur stattfinden, was alle Beteiligten mit einem begeisterten Ja als Einverständnis beantworten können. 

Bei einem Facial oder Cumshot wird das Sperma (nach dem Masturbieren oder nach Sex zu zweit) auf das Gesicht der Partnerin oder des Partners gespritzt, weitere Möglichkeiten sind das Kommen auf Kleidung oder Dessous. Auch das Abspritzen auf andere Körperteile wie beispielsweise den Bauch, die Brüste oder den Rücken sind eine Option. Bei den verschiedenen Varianten vom Abspritzen kann das Wechselspiel von Dominanz, Unterwerfung und Hingabe als reizvoll wahrgenommen werden.

Schlucken oder nicht schlucken?

Es gibt keine endgültige Antwort darauf, ob man schlucken soll oder nicht. Wenn du einen Blowjob gibst, bestimmst du selbst, was läuft und was nicht! Du kannst deinem Partner sagen, dass er nicht in deinem Mund kommen soll, du kannst das Sperma schlucken oder einen Mittelweg wählen: Das Sperma landet in deinem Mund, du spuckst es danach aber aus. Gut zu wissen: Durch Sperma kann man sich mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) anstecken. Auch ohne austretende Samenflüssigkeit können Krankheitserreger an die Schleimhäute der Mundhöhle gelangen. Darum ist es wichtig, dass ihr vorher miteinander sprecht und sicherstellt, dass ihr gesund seid – die sicherste Option ist natürlich auch hier ein Kondom.

Vaginalflüssigkeit

Wir widmen uns der Vulva! Die Vaginalflüssigkeit wird von den Bartholin-Drüsen und der Scheidenwand produziert. Bei steigender Erregung und dadurch auch höherer Durchblutung werden grössere Mengen von diesem milchigen Schleim freigesetzt. Diese Flüssigkeit dient dazu, die Vulva zu befeuchten, was den Sex angenehmer macht – sie ist quasi ein natürliches Gleitgel! Auch hier gilt: Je nach Person kann die Flüssigkeit verschieden schmecken/riechen und auch die Menge variiert.

Jede Vulva schmeckt und riecht anders! Das kannst du am besten erleben, wenn du dein Gegenüber oral verwöhnst. Der Geschmack kann von salzig, säuerlich oder süsslich bis zu erdig reichen. Denk daran, im besten Fall ein Lecktuch zu verwenden, um dich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen. Wie dir der perfekte Cunnilingus gelingt, erfährst du in diesem Beitrag (hier «Perfekt geleckt» verlinken). 

Squirting

Hier wird beim Orgasmus eine grössere Menge klarer Flüssigkeit aus der Vagina freigesetzt: Dieses Sekret ist flüssiger als der Vaginalschleim und wird in Stössen abgegeben. Das kann beim Sex reizvoll sein, weil sich die squirtende Person ganz fallen lassen und sich ihrer Lust hingeben kann. Mehr dazu findest du in diesem Artikel über Squirting (hier verlinken). 

Speichel

Ob beim Küssen oder Oralsex: Speichel spielt im Liebesleben eine grosse Rolle. Dieser Körpersaft kann auch ein Fetisch sein: Beim sogenannten Spitting geht es darum, das Gegenüber beim Sex anzuspucken – oder umgekehrt: angespuckt zu werden. Auch hier sind es die spannenden Dynamiken von Dominanz und Unterwerfung, die antörnend wirken können. Aber: Als natürliches Gleitmittel eignet sich Speichel nur bedingt, da er schneller austrocknet und man schlechter damit gleitet.

Urin / Golden Shower 

Auch Urin kann für manche Menschen erregend sein: Sie empfinden Lust, wenn Urin in sexuelle Spiele einbezogen wird – das nennt sich auch Golden Shower. Dabei pinkelt man die Partnerin oder den Partner an oder man empfängt den Urin selbst. Je nach Vorliebe geht es dabei darum, den Urin auf dem Körper zu spüren, ihn vielleicht auch zu schlucken oder auf der anderen Seite: Lustvolle Dominanz zu erleben, wenn man die Person ist, die pinkelt. 

Wichtig ist wie immer: Stellt sicher, dass ihr hygienisch bleibt, sowie dass alle Beteiligten Lust darauf haben und ihr gegenseitiges Einverständnis geben. Als Tipp: Wenn ihr zum ersten Mal mit Urin spielen wollt, bietet sich die Dusche an – dann bleibt euer Bett, Sofa, Teppich oder Ähnliches auf jeden Fall sauber und ihr könnt nach dem Sex direkt kuscheln. Hot!